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Heute, im letzten Teil der KlarheitsImpuls-Serie des vegetativen Nervensystems und deiner eigenen Balance, möchte ich dir als letzten Schritt noch Übungen mitgeben. Wie du durch dein Mindset deine Reaktionen auf Trigger verändern kannst. In Teil 3 habe ich dir mögliche Körperübungen mitgeteilt, nachdem wir in Teil 2 angesehen haben, wie unser vegetatives Nervensystem aus dem Gleichgewicht geraten kann. Angefangen hat alles mit der Erklärung von Parasympathikus und Sympathikus.

 

Das schwarze Loch

Wenn wir getriggert sind und voller unterdrückter und unvollständiger Reaktionen, dann lassen wir uns gerne in ein schwarzes Loch ziehen. Dieses schwarze Loch ist negativ und wir geben uns diesem Negativen völlig hin.

Dieses schwarze Loch lässt jedoch keine Entwicklung und kein Wachstum zu.

 

Die Bremse ziehen

Es ist wichtig, dass wir bewusst eine Bremsung machen. Denn, um das schwarze Loch zu begutachten, müssen wir uns nicht hineinbegeben. Wir können es aus der Ferne besser begutachten. Und solange wir uns nicht in das Loch ziehen lassen, ist auch Entwicklung und Wachstum möglich.

 

Wenn wir getriggert werden, dann sind wir nicht ihm Hier und Jetzt

Ein wichtiger Punkt ist, dass wenn wir getriggert werden, wir nicht im Hier und Jetzt reagieren. Unsere Reaktion ist von der Vergangenheit!
Es bringt nichts, wenn wir in einer getriggerten Situation uns selbst sagen: «Komm ins Hier und Jetzt», das wird in den wenigsten Fällen funktionieren. Doch wir können als erstes Körperübungen machen (siehe Teil 3) und sobald wir klarer denken können, können wir zum nächsten Schritt über gehen und uns bewusst machen, dass diese Situation im Hier und heute nicht der früheren Situation entspricht und wir jetzt die Möglichkeit haben, eine neue Reaktion zu kreieren.

 

Von der Körperebene zur Verstandesebene

Ich möchte hier gerne ein Beispiel zum Verständnis geben: Vielleicht hatten wir früher einen Autounfall erlebt. Das Auto hat sich mehrmals überschlagen und wir wussten nicht, wo unten oder oben war.
Im Alltag kann plötzlich ein Trigger auftauchen, der uns gefühlt in diesen Autounfall katapultiert. Wir sehen nicht mehr wo unten und oben ist. Wir haben Angst, wollen eigentlich gerne flüchten, doch es geht nicht, weil wir gefangen sind und keine Orientierung haben.
Wenn du dann die Möglichkeit hast, dich im Raum umzuschauen, damit du dich orientieren kannst. Den Boden unter deinen Füssen spürst und damit erkennst, dass du aufrecht bist und Halt hast, dann reguliert sich dein Körper mit seinen Reaktionen ins Hier und Jetzt. Du hast Orientierung und Stabilität. Wenn du nun davonrennen möchtest, dann hast du die Möglichkeit. Und jetzt kommt dein klares Denken zum Zuge. Denn jetzt realisierst du, dass du nicht davonrennen musst, denn es besteht keine Gefahr. Du bist sicher!

 

Selbstvertrauen und Selbstfürsorge

Unsere gespeicherten Reaktionen aus der Vergangenheit lassen sich durch Trigger im Hier und Jetzt auslösen. Diese Reaktionen sind vor allem in früheren Situationen entstanden, in denen wir uns hilflos und nicht unterstützt gefühlt haben oder nicht gerettet wurden.

Wenn wir unsere Reaktionen verändern und heilen wollen, dann hilft uns grundsätzlich alles, was wir als unterstützend und hilfreich empfinden. All das, was für uns Unterstützung, Sicherheit und Geborgenheit ist.

Mit dem Wissen, dass solche Reaktionen aus deiner Vergangenheit entstanden sind, weisst du, dass jeweils dein jüngeres Ich dies kreiert hat. Wenn du deinem jüngeren Ich nun mit deiner neuen Erfahrung und Entwicklung begegnest, kannst du ihm selbst ebenso Geborgenheit, Sicherheit und Unterstützung geben. Du hast die Möglichkeit, durch deine liebevolle Selbstfürsorge, deine Reaktionen zu neutralisieren.

Der grosse Vorteil ist, dass du zeitgleich auch dein Selbstvertrauen stärkst und so, neuen Situationen mutiger begegnen kannst.

 

Mein abschliessendes Take-Away für dich:

Es sind nicht die Umstände, die uns kontrollieren. Es sind unsere Reaktionen auf die Umstände. Wir können jederzeit unsere Reaktionen verändern und an uns arbeiten.

Arbeit an sich selbst ist Arbeit und nicht von heute auf morgen abgeschlossen. Es ist eine Lebensaufgabe.

Wir sind hier, weil wir wachsen und gedeihen wollen.

Unser vegetatives Nervensystem muss nicht gestärkt werden. Wir dürfen unser vegetatives Nervensystem unterstützen und ihm dabei helfen, unvollendete Reaktionen fertig auszuführen. Das bringt immer mehr die unverzerrten Abläufe von ihm in unser Leben.

Wir müssen unser vegetatives Nervensystem nicht stärken, sondern ihm liebevoll und verständnisvoll helfen und dabei unterstützen, wieder in seine eigene Balance zu finden. Damit wird es die eigene Selbstregulation wieder ungehindert leben können und wir selbst können wieder wachsen und erblühen.

 

Hier findest du:

Teil 1: Parasympathikus und Sympathikus 

Teil 2: Fight, flight und freeze 

Teil 3: Körperebene ausbalancieren

Liebe Grüsse

Saskja